Australien – Das rote Zentrum

Inhaltsverzeichnis

  • Flug zum roten Zentrum
  • Die Lodge
  • Aborigines und der heilige Uluru
  • Sonnenuntergang und Smalltalk

Flug zum roten Zentrum

Um fünf Uhr klingelte der Wecker. Wir zogen uns an, packten die letzten Sachen in den Koffer und begaben uns zum Taxi, welches bereits auf uns wartete. Mit dem Taxi dauerte die Fahrt ca. 20 Minuten und kostete uns 60 $ (ca. 37 Euro). Sich ein Taxi vom Flughafen nach Melbourne oder andersherum zu nehmen lohnt sich ab zwei Personen. Sollte man alleine reisen, ist der Skybus mit 19,75 $ zu empfehlen.

Am Flughafen gab es einen selbständigen Check-In. Gepäck aufgegeben, wieder in den Security Check und schwups, befanden wir uns wieder mitten im Flughafen und warteten auf unseren Fug zum Ayers Rock. Boarding startete gegen 08:30 Uhr und um 09:00 Uhr flogen wir los.

Gegen 10:30 Uhr landeten wir am Flughafen in der Nähe vom Ayers Rock (Uluru). Im roten Zentrum wurde die Zeit um zwei Stunden zurück gestellt, sodass wir effektiv zwei Stunden mehr Zeit hatten.

Die Lodge

Vom Flughafen gab es einen organisierten Bustransfer zu unserem Hotel in dem Ayers Rock Resort. Unsere Bleibe war die Budget Variante des Resorts, das Outback Pioneer Hotel. Es gab noch zwei weitere Hotels, die deutlich teurer waren, aber wirklich schick. Nun denn, wir befanden uns aber in der günstigsten Variante (wir Sparfüchse). Dennoch fehlte es dem Hotel an nichts. Zwar recht schlicht, doch sollten wir ohnehin nicht viel zeit im Hotel verbringen.

Kurz eingecheckt, was an der Imbissbude gegessen, noch ein zwei kleine Fotos im Outback geschossen und schon begann der erste Teil unserer „Roten Zentrum“ Tour. 

Aborigines und der heilige Uluru

Unsere Tour wurde von einer sehr bekannten (wahrscheinlich die bekannteste) Tour-Organisation in Australien / Neuseeland bereitgestellt. Bevor wir in den Bus stiegen, bekamen wir unser Nationalpark-Ticket. Dieses kostet 25 $ (ca. 18 Euro) und wird benötigt, um in den Nationalpark zu dürfen.

Unser Guide war die Ally. Ein junges Mädel. Sehr nett und weiß über alles Bescheid. Sie hat die Tour hervorragend mit ihrem Wissen über den Uluru, der Aborigines und des nördlichen Territoriums untermalt. Einfach nur eine starke Leistung. Sie erzählte uns Legenden der Urvölker und beschrieb die Entstehung des Uluru.

Als wir durch die unendlich Weite des Outbacks fuhren, sahen wir am Horizont einen riesigen  roten Felsen: Den Uluru. Schon vom Weiten sah er unfassbar majestätisch aus. Zunächst fuhren wir jedoch zu dem Aborigines Cultural Center, welches sich in der Nähe des Ulurus befindet. Dies ist eine Art Museum über die Geschichte der Aborigines.

Dort erfuhren wir, dass den Aborigines das Land von den Pionieren weggenommen, die Kinder entführt und versklavt wurden und das heilige Gebiet, der Uluru selbst und der Bereich drumherum, für Kommerzielle Zwecke missbraucht wurde. All das zu sehen und dort zu begreifen, hinterließ einen bitteren Beigeschmack. Der Uluru wurde eine Woche zuvor für Kletterer jeglicher Art verboten, was man nun nachvollziehen konnte. Man könnte es damit vergleichen, dass man an einer Kirche oder an einen Dom hinaufklettern würde. Bei dem Aufstieg seien auch bereits einige Leute verstorben.

In dem Aborigines-Center konnte man traditionelle Malerei auf Leinen käuflich erwerben. Die waren sehr teuer, jedoch jedes Einzelne ein Unikat. In mühevoller Handarbeit malten die Aborigines ein Kunstwerk aus Punkten und Farben. Ich hätte gerne eines gekauft, doch brauchten wir das Gelb noch für andere Dinge.

Kurz bevor wir wieder in den Bus steigen wollten, bemerkten wir eine kleine Echse auf dem roten Sandboden. Eine Bartagame (oder sowas ähnliches) lief vor unseren Füßen her! Die war sehr scheu und ich musste mich bemühen ein schönes Bild zu erhaschen. Doch ich denke, das habe ich. 🙂

Wieder im Bus, fuhren wir weiter in Richtung Uluru. Auf der Rückseite befinden sich kleine Höhlen. Diese Höhlen waren mit Malereien verkleidet. Ally erzählte uns, dass es Orte für Männer und für Frauen gab. Die Höhle, an der wir uns befanden, war ein gemeinschaftlicher Ort, wo jeder hingehen konnte. Dort saßen vor Tausenden von Jahren die Familien zusammen und erzählten über ihren Tag. Die Kinder hörten den Eltern gespannt zu, als sie die Geschichten der riesigen Schlange hörten. Die Abdrücke der Schlange befindet sich noch heute in dem Uluru selbst. (Eigentlich handelt es sich nur um eine Verfärbung des Felsens, dennoch war es für die Kinder damals eine sehr schöne Erzählung… ohne Bücher und Fernseher 🙂 )

Eine kleine Information am Rande:
Überall im roten Zentrum gibt es Fliegen. Und ich meine nicht einfach nur ein, zwei kleine Fliegen. Ich rede hier von Hunderten! Diese sind dermaßen nervtötend... Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir uns ein „Fliegennetz“ für den Hut zugelegt. Ich kann es nur jedem raten, der einmal in das rote Zentrum fährt: Kauft euch ein NETZ! Die Fliegen suchen nach Feuchtigkeit. Deswegen setzen sie sich auch in euer Gesicht, versuchen in den Mund zu kommen und krabbeln zu euren Augen. Es ist deutlich angenehmer mit einem Netz um euren Kopf. Die Netze kosten im 2er Pack ca. 10 Euro. Wir haben uns am nächsten Tag dieses Netz gekauft und es war jeden Euro wert!

Nachdem wir die Höhle hinter uns gelassen hatten, gingen wir noch kurz zu einem Wasserloch in der Nähe der Höhle. Das Wasserloch hatte nur kein Wasser. Das Schild daneben „Bitte nicht schwimmen“ fand ich in dem Moment auch sehr witzig. 🙂

Sonnenuntergang und Smalltalk

Vom Wasserloch wieder in Richtung Bus und auf zum Uluru. Der Sonnenuntergang stand schon vor der Tür.

An dem Sonnenuntergangs-Aussichtspunkt warteten bereits kleine Snacks, Wein und Sekt auf uns. Die GoPro stand auch schon bereit, um eine kleine Zeitrafferaufnahme zu machen. Nach zwei Gläsern Wein kamen wir auch ins Gespräch mit einer Gruppe älterer Damen um die 70. Diese sind beste Freundinnen und leben zwischen Cairns und Brisbane. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und lachten viel. Dabei ging die Sonne langsam unter und der Uluru zeigte sich von seiner schönsten Seite. Das Rot des Berges brannte sich in unsere Augen und hinterließ wunderschöne Erinnerungen in unserem Herzen. Ein Perfekter Abend.

Nachdem nun die Sonne vollständig hinterm Horizont verschwunden war, begaben wir uns auf den Rückweg zu unserem Resort. Wir verabschiedeten uns herzlich von den netten Damen und kamen schlussendlich wieder bei uns im Hotel an.

Dieser lange Tag fand nun ein Ende und wir gingen früh ins Bett, um am nächsten Tag den Sonnenaufgang (04:00 Uhr morgens) des Uluru zu bewundern und anschließend unsere Reise zum Kings Canyon anzutreten.

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